Pack die Badehose ein und bitte vergiss die Reiseapotheke nicht!

Auch wenn die Urlaubsplanung heuer eventuell etwas anders ausfällt als die Jahre zuvor, eine gut sortierte Reiseapotheke sollte auf jeden Fall vorhanden sein, ganz gleich, ob Sie sich für einen Aufenthalt in Österreich oder im Ausland entscheiden.

WAS TUN BEI MAGEN-DARM-BESCHWERDEN AUF REISEN?

Geänderte Kost ruft oft Verdauungsprobleme hervor, zudem vermehren sich Keime im Sommer sehr stark und können unangenehme Durchfälle verursachen. Wir empfehlen Präparate mit Tierkohle oder Tanninen, die den Wassergehalt des Stuhles reduzieren und Giftstoffe binden.

Für Kinder gibt es geeignete Darreichungen, zum Beispiel mit Apfelpektin. Eine orale Elektrolytlösung ergänzt verlorene Mineralstoffe. Ist diese einmal nicht vorhanden, können Sie die WHO-Trinklösung ganz leicht selbst herstellen:
Dazu lösen Sie 4 Teelöffel Zucker und einen dreiviertel Teelöffel Salz in einer Tasse Orangensaft und verdünnen mit 1 Liter Mineralwasser.  Wir empfehlen, mit der Einnahme eines Probiotikums bereits ein paar Tage vor Reiseantritt zu beginnen  (der Verdauungstrakt kommt dann besser mit veränderter Ernährung zurecht) und auf jeden Fall bei Diarrhoe fortzufahren. 

Vor allem bei kleinen Kindern sollten Sie wegen der Gefahr der Dehydrierung spätestens nach 2 Tagen einen Arzt aufsuchen. Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid hemmen die Darmbewegungen und sollten aus diesem Grund möglichst selten, nicht bei blutigem Durchfall und höchstens 2 Tage angewendet werden.

Verstopfung wird am besten mit milden Laxanzien (Flohsamen, Leinsamen, Zwetschkensaft), einem Glycerinzäpfchen, oder in hartnäckigen Fällen mit einem Klistier oder einem Abführmittel behandelt.

Leichten Magen-Darmverstimmungen lassen sich mit einem Präparat aus 11 verschiedenen Pflanzenauszügen, darunter Tausenguldenkraut, Bitterorangenschale und Kalmuswurzel zu Leibe rücken.

ERSTE HILFE DARF IM GEPÄCK NICHT FEHLEN

Ein kleines Erste-Hilfe-Set sollte jede Ihrer Outdoor Aktivitäten begleiten.
Dazu gehören sterile Kompressen, Mullbinden, Pflaster, Klebeband, Dreieckstuch, Alu-Rettungsdecke und Wunddesinfektionsmittel. Bei längeren Ausflügen komplettieren Blasenpflaster, Elektrolytgetränke und ein Magnesiumpräparat die Ausrüstung. 

Spezielle Klammerpflaster helfen, eine Riss-Quetschwunde gut zu versorgen und können sogar das Nähen ersparen. Dazu kleben Sie die kleinen Wundstreifchen quer auf die gesäuberte Wunde. Ein Arztbesuch ist unumgänglich bei Blutungen, die sich nur schwer stillen lassen, bei Verbrennungen zweiten und dritten Grades und wegen der großen Keimgefahr bei Tierbissen.

SONNENSCHUTZ AUF REISEN

Denken Sie an den richtigen Sonnenschutz in ausreichender Menge, der auch in unseren Breitengraden und vor allem im Gebirge unbedingt verwendet werden sollte. Bei leichten Sonnenbränden helfen dexpanthenolhaltige Schaumsprays, antihistaminhaltige Gele oder auch Umschläge mit essigsaurer Tonerde (praktisch in Tablettenform) oder mit feuchten Tüchern. 

Auch ein Sonnenstich kann relativ schnell auftreten, ein Indiz dafür sind Kopfschmerzen und Fieber. In diesem Fall gönnen Sie sich unbedingt Ruhe und meiden das Sonnenlicht. Ein Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen oder Paracetamol schafft rasch Abhilfe.

WAS TUN GEGEN GELSEN, WESPEN UND ZECKEN?

Diese Quälgeister können uns den Aufenthalt im Freien ziemlich verleiden. Abhilfe schaffen Repellentien, die entweder die Inhaltsstoffe DEET oder Icaridin enthalten oder auf natürlicher Basis den Insekten den Garaus machen.

Stiche lassen sich gut mit lokalen Antihistaminika oder essigsaurer Tonerde behandeln. Allegiker sollten ihr Notfallset, bestehend aus Antihistamin, Kortisontabletten und Adrenalininjektor immer bei sich tragen.

Heimische Zecken besiedeln bereits jedes Bundesland und sind auch in über 800 Metern anzutreffen. Sie übertragen zwei heimtückische Krankheiten:
FSME-Viren werden innerhalb der ersten Stunden nach dem Biss mit ihrem Speichel abgesondert. Achten Sie deshalb auf die Auffrischungsimpfungen gegen FSME alle 3 Jahre, über 60 Jahren alle 5 Jahre.
Leider überträgt der Gemeine Holzbock auch Bakterien vom Stamm der Borrelien, vor allem Borrelia burgdorferi, gegen welche noch keine Impfung schützt. Sie verursachen die Erkrankung der Lyme Borreliose und werden erst 12 bis 24 Stunden nach dem Biss übertragen. 

Nach einem Aufenthalt im Freien ist es deshalb besonders wichtig, alle Körperstellen, besonders Kniekehlen und Achselhöhlen genauestens zu untersuchen. Stellen Sie einen Zeckenbiss fest, fassen Sie diesen möglichst nah am Kopf mit der Spitze der Zeckenzange und ziehen ihn vorsichtig gerade heraus. Desinfizieren Sie die Einstichstelle und beobachten Sie diese die nächsten Tage. Wandert eine allfällige Rötung (Erythema migrans), suchen Sie bitte schnell einen Arzt auf.

Komplettiert wird Ihre Reiseapotheke durch Mittel gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Fieber und Schmerzen, Nasentropfen und Ihre Basismedikation.

Kommen Sie zu uns in die Seestadt Apotheke! Wir stellen gemeinsam mit Ihnen Ihre individuelle Reiseapotheke zusammen und beraten Sie gerne, wie Sie sich gegen etwaige Unpässlichkeiten wappnen können.

Und noch einen letzten Tipp:
Vergessen Sie nicht, Ihre E-Card einzupacken!

Wir wünschen Ihnen  einen gelungenen Urlaub! Erholen Sie sich gut und kommen Sie gesund zurück!

Ihre Seestadtapotheker

P.S. Über Feriengrüße freuen wir uns sehr!