Fünf Strategien, wie Sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen

Draußen herrscht nebelig-kaltes Wetter, drinnen schnupft das eine oder andere Familienmitglied leise vor sich hin. Spätestens dann stellen wir uns die Frage: „Wie kommen wir gesund durch die kalte Periode? Was können wir aktiv dazu beitragen, um uns und unsere Angehörigen vor Krankheit zu schützen?“

1. Gesunde Ernährung – “An apple a day keeps the doctor away.”

Ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich? Bevorzugen Sie möglichst unverarbeitete, naturbelassene Produkte?
Vitamin C schützt vor oxidativem Stress. Natürliche Nahrungsquellen sind Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Paprika und Brokkoli. Zink ist an vielen Abwehrprozessen beteiligt. Der tägliche Bedarf lässt sich leicht durch ein Müsli aus Haferflocken und Sonnenblumenkernen decken. Polyphenole aus Acerola, Granatapfel, Hagebutte und schwarzem Holunder stärken die Immunabwehr, wirken antibakteriell und antiviral.

Wussten Sie, dass fast alle Zellen des Immunsystems Vitamin D Rezeptoren besitzen? Sie finden dieses wichtige fettlösliche Vitamin in Fettfischen, Käse, Ei und Butter. Neben Obst und Gemüse sollten nicht raffinierte, kaltgepresste Öle und hochwertige Proteine auf dem Speiseplan stehen. L-Lysin wirkt antiviral und ist an der Bildung von Antikörpern beteiligt, L-Cystein steigert die Aktivität verschiedener Immunzellen und L-Glutamin stellt generell eine wichtige Energiequelle dar.

Prä- und Probiotika schützen Ihren Darm. Mit Sauerkraut kamen unsere Vorfahren fit und gesund durch den Winter. Es ist ein Präbiotikum, neben den Kohlgemüsen der wichtigste heimische Vitamin C Lieferant und würde heute als echtes Superfood bezeichnet werden.

2. Bewegung – damit schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe

Körperliche Betätigung fördert Gesundheit UND Konzentrationsfähigkeit. Auch bei moderater Bewegung schütten wir Adrenalin aus und bilden vermehrt Abwehrzellen, natürliche Killerzellen – weiße Blutkörperchen, T und B Lymphozyten. Durch diesen Trainingseffekt kann das Immunsystem schädliche Zellen effizienter vernichten.
Kindern, die sich nicht oder zu wenig bewegen, wird im mittleren Erwachsenenalter ein ähnliches Gefäßrisiko wir Rauchern prognostiziert. Eine Stunde Bewegung gleicht acht Stunden Sitzen aus!

Ziehen Sie sich und Ihre Sprösslinge den Außentemperaturen entsprechend an. Dazu eignet sich der Zwiebellook, der Ihnen hilft, weder zu schwitzen noch zu frieren. Hinaus an die frische Luft, ob beim Laufen, Spazierengehen, am Spielplatz oder im Winter bei einer Schneeballschlacht – die Lebensgeister werden geweckt und das Immunsystem aktiviert. Bei Minustemperaturen schützen Sie die empfindliche Gesichtshaut am besten mit einer Kälteschutzcreme.

3. Händewaschen, so machen Sie es richtig

Achten Sie auf eine gründliche Handhygiene, durch die sogenannte Eigenberührung werden bis zu 80 Prozent der Infektionskrankheiten übertragen. (mit den Händen fassen wir uns unweigerlich an Nase und Mund und berühren das Essen) Richtiges Händewaschen dauert zwischen 20 und 30 Sekunden, zirka so lange benötigen Sie zum zweimaligen Singen von „Happy Birthday“. Benetzen Sie die Hände mit ausreichend Wasser, dann verteilen Sie am besten pH neutrale Seife auf allen Bereichen, auch auf Handrücken, Fingernägeln und Zwischenräumen. Anschließend spülen Sie mit viel Wasser und trocknen die Hände sorgfältig ab. Desinfektionsmittel bringen keinen zusätzlichen Nutzen.

4. Lüften, lüften, lüften

Leider müssen wir uns oft in beengten, überhitzen Räumen aufhalten. Die trockene Luft lässt das Infektionsrisiko in die Höhe schnellen. Schalten Sie mehrmals täglich die Heizung herunter und öffnen Sie alle Fenster Ihrer Wohnung oder des Büros für fünf bis zehn Minuten. Diese Methode habe ich vor vielen Jahren von unseren Nachbarn, den ehemaligen Tageseltern meiner Kinder, übernommen. Zwischendurch werden alle Fenster des Hauses sperrangelweit aufgemacht, der Wind pfeift wirklich durch alle Winkel. Zufall oder nicht, die fünf Nachbarskinder waren und sind so gut wie nie krank.

5. Phytos, die Retter in der Not

In der TEM (traditionellen europäischen Medizin) wird Propolis schon viele Jahrhunderte als Immunstimulans eingesetzt. Das Kittharz der Honigbiene wirkt antiviral und antibakteriell. Es gibt hochdosierte alkoholische und auch nichtalkoholische Zubereitungen.

Echinacea, der purpurne Sonnenhut erhöht die Leukozytenzahl und hemmt entzündliche Botenstoffe. Zubereitungen dieser Pflanze haben ein eigenes Einnahmeschema und eignen sich leider nicht für Menschen mit einer Allergie gegen Korbblütler:

  • 14 Tage in ausreichend hoher Konzentration einnehmen
  • 2 bis 3 Wochen Pause
  • eventuell nochmals 14 Tage einnehmen
  • die Behandlungsdauer sollte zwei Monate nicht überschreiten

Klassische Multivitaminpräparate sind erst ab einem Alter von 3 oder 4 Jahren zugelassen. Jüngeren Kindern helfen Präparate mit Imunglukan, einem natürlichen, bioaktiven Stoff, der aus dem Austerpilz gewonnen wird und in Kombination mit Vitamin C und Zink immunmodulatorisch wirkt.
Zistrosenkraut stärkt ebenfalls das Immunsystem und wirkt aniviral und antibakteriell.

Mittels spagyrischer Essenzen können individuelle Mischungen hergestellt werden, je nachdem, ob etwa der Fokus auf einer allgemeinen Abwehrsteigerung (Echinacea), einer Neigung zu Virusinfektionen (Vincetoxum) oder einer Verbesserung der Darmflora (Okoubaka) liegt.

In diesem Sinne, bleiben Sie fit und gesund!
Ihre Dr. Silvia Marei