Wer kennt nicht das Sprichwort: “Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann”?
Wird die letzte Tagesmahlzeit dann noch etwas früher eingenommen, ist mit Dinner Cancelling oder 16:8 eine oft 16stündige Essenspause erreicht. Bereits Hildegard von Bingen empfahl eine nüchterne Phase von 13 bis 17 Stunden. Nach vier Stunden Nahrungsentzug beginnt der Körper, schnell verfügbare Energiereserven abzubauen, die für weitere 4 bis 6 Stunden reichen. Sind diese aufgebraucht, wird der berühmte Fettspeicher angegriffen, parallel dazu startet die Autophagie, ein Prozess, für dessen Erforschung der japanische Zellbiologie Yoshinori Ohsumi 2016 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Autophagie setzt sich aus dem lateinischen Begriff “autos” für selbst und dem griechischen “phagos” für verdauen zusammen. In einem faszinierenden Recycling baut der Organismus Zellmüll ab, verpackt ihn in ein Lysosom und produziert daraus Nährstoffe oder andere Moleküle. Diesen Vorgang können wir durch mehrstündige Essenspausen leicht in Gang setzen.