Die bekanntesten Methoden Sebastian Kneipps, der vor 200 Jahren am 17. Mai 1821 geboren wurde und sich selbst mit kurzen Tauchbädern in der winterkalten Donau von einer nahezu unheilbaren Tuberkulose heilte, sind die Kaltwasseranwendungen.
Die Wirkung ist wissenschaftlich belegt und fußt auf einer Reiztherapie:
Auf den Kaltreiz reagiert der Körper reflektorisch mit einer Verengung der Gefäße. Die Haut wird vermindert durchblutet und erscheint blasser. Dicht auf der Oberfläche verteilte Thermorezeptoren geben die Information an das Temperaturregelzentrum weiter. Verschiedene Hautareale werden in weiterer Folge stärker durchblutet, ein angenehm erfrischendes und belebendes Gefühl stellt sich ein. Über Nerven und Hormone wirkt der Reiz auf den gesamten Körper und die Psyche.
Bei mehrmaliger Wiederholung der Kaltanwendungen kommt es zur Adaption. Ein geringerer Anteil der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin werden aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet und die Hydrotherapie wirkt in Kreuzadaption daher auch gegen psychischen Stress ausgleichend und stimmungsaufhellend.
Es reicht ein gebundener, fast druckloser Wasserstrahl, wie er aus der Gießkanne kommt, der einen Temperaturreiz, aber nahezu keinen Druckreiz ausübt und leicht mit dem Duschschlauch ohne Brausekopf zu erreichen ist.